hauspost Nr. 66 / Mai 2017

Tipps bei Sommerhitze

Kommt der Sommer mit Temperaturen über 30 Grad Celsius, stöhnen wir unter der Hitze. Dauert die Hitzewelle länger an, kann es auch in der Wohnung oder im Haus ungemütlich werden, besonders nachts.

Tipps von Sozialbau-Techniker Rudolf Armbruster.

Alle leiden unter der Hitze, besonders wenn eine längere Hitzewelle über uns kommt. Das Mauerwerk speichert die Wärme und kühlt nachts nur wenig ab. Besonders in der Stadt ist es ungemütlich, da wenig Grün, also Verdunstungsflächen, für Abkühlung sorgen. 

 

Erleichterung bringen einige Tipps:

  • Am Tag sollten die Beschattung der Fenster durch Jalousien, Rollläden, Vorhänge usw. erfolgen. Eine Außenbeschattung, die hinterlüftet ist, bringt einige Vorteile. Klimaanlagen sind bei den Nachbarn selten beliebt, außerdem verbrauchen sie viel Strom.
  • Das Lüften sollte man auf nachts und die kühlen Morgenstunden beschränken.
  • Eine gute Kühlwirkung bietet ein Ventilator, der nachts vor ein geöffnetes Fenster gestellt wird. Selbst bei kleinster Stufe ist er wirkungsvoll. Das Fenster sollte hofseitig, nordseitig oder ostseitig sein, der kühlste Raum im Wohnbereich eben. Die restlichen Fenster sollten nach Möglichkeit ebenfalls offen sein um die Wärme abzuführen.
  • Zu empfehlen ist es auch die Möbeltüren zu öffnen um die gespeicherte Wärme abzuführen. Dies ist auch angebracht wenn ein Gewitter Abkühlung bringt. Also alle Türen und Fenster öffnen und gegen Zuschlagen sichern und die Hitze rausblasen.
  • Elektrogeräte produzieren Wärme. Computer, Fernseher und auch Lampen nur dann einschalten, wenn sie benötigt werden.
  • Besondere Vorsicht ist bei Kellern geboten, hier bringen offene Fenster oder Türen am Tag Schimmelbildung. Die heiße, mit Feuchtigkeit gesättigte Luft, gelangt in den kühlen Keller und die Feuchtigkeit kondensiert an den Oberflächen der Wände, Regale, Textilien usw. Hier werden ideale Bedingungen für Schimmelpilze geschaffen. Ein Test kann Klarheit schaffen. Wenn eine im Keller gelagerte volle Flasche an der Außenluft beschlägt, ist es nicht ratsam den Keller zu lüften. 
  • Nun zu guter Letzt die Ratschläge die Sie ja kennen: viel trinken, glatte, leichte Bettwäsche, kühl Duschen und leichte, helle, weite Kleidung bevorzugen. Vielleicht als Trost an den nächsten Winter denken!

 

Stressfaktor Hitze für Gebäude

Auch das Gebäude leidet unter der Hitze: Am Dach, Flachdach oder Steildach erreichen die Temperaturen Werte die ein Spiegelei gar werden lassen. Die Bleche dehnen sich aus und benötigen Platz, daher werden sie gefalzt und beweglich montiert. Kommt jetzt aber ein Gewitterregen kühlen diese Teile in kurzer Zeit ab und „schrumpfen“. Dieser Vorgang findet von uns unbemerkt viele Male im Jahr statt. Nach einiger Zeit kann es sein, dass im Zimmer plötzlich ein Nässefleck an der Decke erscheint. Die Materialien des Daches sind durch die extremen Temperaturbelastungen - im Winter tiefe Minusgrade im Sommer Kochtemperatur - ermüdet. Risse bilden sich im Blech, Dachziegel brechen und Feuchtigkeitsisolierungen werden undicht. Reparaturen werden notwendig - eine ganz natürliche Sache.