Leistbares Wohnen ist in der EU ein großes Thema. Aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Wohnkosten sind viele EU-Mitgliedsländer mit handfesten Wohnungskrisen konfrontiert. Auf Ebene des EU-Parlaments wurde dazu Ende letzten Jahres ein eigener „Sonderausschuss zur Wohnraumkrise“ geschaffen, der Lösungsvorschläge erarbeiten soll. Erstmals gibt es auch einen für das Thema Wohnen zuständigen EU-Kommissar.
Die EU-Delegation des Sonderausschusses informierte sich über das erfolgreiche Wiener Wohnbaumodell. Auf besonderes Interesse der EU-Parlamentarier ist dabei der gemeinnützige Wohnungssektor gestoßen. Gemeinsam mit anderen Vertreter:innen informierte Andrea Washietl, Vorstandsmitglied der SOZIALBAU AG und Obfrau des Vereins für Wohnbauförderung, in einem Meeting über die wichtige Rolle der „Gemeinnützigen“ für das leistbare Wohnen in Wien.
Washietl machte darauf aufmerksam, dass der gemeinnützige Wohnbau mit einem Anteil von 29% aller Mietwohnungen der bedeutendste Anbieter preislich gebundener Wohnungen in Wien ist – noch vor den Gemeindewohnungen der Stadt Wien mit 27%. Die Mieten gemeinnütziger Wohnungen liegen im Schnitt um 34% deutlich unter jenen gewerblicher-profitorientierter Anbieter. Insgesamt bietet der gemeinnützige Wohnbau damit nicht nur ihren über 500.000 Bewohnerinnen und Bewohnern einen Preisvorteil und entlastet so die Haushaltsbudgets, sondern wirkt auch am gesamten Wiener Wohnungsmarkt preisdämpfend.
Die Mitglieder des EU-Sonderausschusses zeigten sich beeindruckt vom System des gemeinnützigen Wohnbaus und haben einige wichtige Anregungen für ihren Bericht mitgenommen.