In der Simon-Denk-Gasse in Wien Alsergrund errichtet die Genossenschaft WOHNBAU unter Federführung der SOZIALBAU AG ein mehrere Liegenschaften übergreifendes Anergienetz. Gemeinsam soll dabei die Wärmeversorgung dekarbonisiert und auf ein nachhaltiges System erneuerbarer Wärmebereitstellung für die Wohngebäude umgestellt werden. Mit diesem Nahwärmenetz soll die Abhängigkeit von klimaschädlichen Energiequellen gekappt und ein hoher Grad an Eigenversorgung im Grätzl erzielt werden. Insgesamt eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Das in Umsetzung befindliche Anergienetz umfasst insgesamt 5 Liegenschaften in der Simon-Denk-Gasse und Marktgasse mit insgesamt 100 Wohnungen und ist damit das aktuell größte Nahwärmenetz im Bestand. Wie funktioniert das Anergienetz? Der erforderliche Wärme- aber auch Kühlbedarf (für die Sommermonate) wird im Wege der Zentralisierung der Wärmeversorgung (Entfernung der Einzelgasthermen) durch Grundwasser-Wärmepumpen gewährleistet und damit auf ein nachhaltig funktionierendes erneuerbares Energiesystem umgestellt. Eine Erhöhung des Wohnkomforts durch die Kühlmöglichkeit im Sommer bei gleichzeitiger Senkung der Heizkosten im Winter.
Während die technische Machbarkeit des Anergienetzes hinreichend geklärt ist, bestand die größte Herausforderung im rechtlichen und vertraglichen Interessensabgleich der verschiedenen Eigentümerschaften und Bewohnerschaften der 5 Liegenschaften. Mit der kürzlich erfolgten Unterzeichnung des Nahwärmnetzvertrages zwischen der WOHNBAU und den Liegenschaftseigentümer:innen wurde nun ein wegweisender Meilenstein in der Realisierung des Best-Practice-Projektes absolviert.