Thermische Sanierung spart künftig zwei Drittel an Energie

Die Bewohner der 111 Wohnungen in der Johann Strauß Gasse 10-14 in Wien Wieden dürfen sich glücklich schätzen. Das Resultat der demnächst abgeschlossenen Bauarbeiten zur thermischen Sanierung überzeugt: Künftig werden zwei Drittel des Energieverbrauchs eingespart.

Genau: Während bisher 99,39 kWh/m2 im Jahr an Energie verbraucht wurde, wird es künftig mit 30,54 kWh/m2a nur noch ein Drittel sein. Die stolzen Werte entsprechen nun denen eines Nierdrigenergiegebäudes. Damit muss künftig weniger geheizt werden und auch im Sommer bleibt es in den Innenräumen deutlich kühler. Je nach Lage der Wohnung und nach Nutzung kann der Einspareffekt in der Praxis freilich unterschiedlich ausfallen.

„Das kommt nun natürlich allen Mietern zugute“, berichtet erfreut Hannes Nutz, Leiter der FMTD-Abteilung (Facility Management – Technischer Dienst). „Einfach war es aber nicht“, erklärt er und verweist auf den anspruchsvollen Koordinierungsbedarf mit den Eigentümern: „Eine spezielle Situation, weswegen wir sehr viele persönliche Gespräche und Rücksprachen führen mussten. Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, das Haus auf einen besseren energetischen Stand zu bringen.“

Und auch technisch war die umfangreiche Sanierung des Wohnbaus aus 1958 inklusive Einbau einer zentralen Abluftanlage eine Herausforderung, so Nutz: „Ich bin nun seit 30 Jahren dabei, aber das habe ich noch nicht gesehen: Hier waren alle Dachformen vorzufinden, was die Sache gewaltig verkompliziert hat.“ Trotzdem konnte die thermische Sanierung in eineinhalb Jahren abgewickelt werden. Freilich eine lange Zeit, unter der vor allem das kleine Café im Erdgeschoss „gelitten“ hat und sich nun aber wieder auf den Besuch der Anrainer freut.

Die umfangreichen Maßnahmen unter Bauleiter Markus Reibrich umfassen u.a. die Dämmung der obersten Geschoßdecken, die Kellerdecken sowie die Außenfassade, den Einbau der erwähnten zentralen Abluftanlage, Austausch aller Fenster und Türen und vieles mehr. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf 2,24 Mio. Euro, die durch die Stadt Wien mit 351.300 Euro gefördert wurden.